Die Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena hat Ende 2023 einen bereits geschlossenen Arbeitsvertrag mit eine*r wissenschaftlichen Mitarbeiter*in wieder annulliert und damit der*die Mitarbeiter*in kurz nach Arbeitsantritt wieder entlassen. Auslöser waren der FSU Jena zufolge Vorstrafen, welche die betreffende Person, die im Weiteren Eli (Pseudonym) genannt wird, im Zusammenhang mit Aktionen des zivilen Ungehorsams innerhalb der Klimabewegung erhalten haben soll. Die Uni Jena wirft Eli arglistige Täuschung über die Vorstrafen und damit die Voraussetzungen des Anstellungsverhältnis vor. Darüber hinaus, sieht die Uni Jena die fehlende demokratische und verfassungsrechtliche Verlässlichkeit von Eli angezeigt. Wer sich politisch engagiert und dabei mit der Justiz in Konflikt gerät, scheint in den Augen der FSU automatisch Verfassungsfeind zu sein. [...]
Die Ampelregierung hat es geschafft, sie hat die sozialpolitische Rolle rückwärts vollbracht. Keine zwei Jahre nach Einführung ist das Bürgergeld dermaßen back to HartzIV gestutzt, dass es niemanden überraschen bräuchte, wenn die SPD noch Wolfgang „Alles Schmarotzer“ Clemens aus der Erde buddeln würde, um das Comeback perfekt zu machen. Clemens könnte dann als alter Agenda 2010-Zombie Anti-Erwerbslosen-Krawalle anzetteln und endlich das alte Kohl-Versprecher/en „die Arbeitslosen zu halbieren“ einlösen. Wäre das nicht mal eine geeignete Maßnahme, um dieser dreisten Mitnahme-Mentalität von ganzen 563 Euro monatlich endlich Einhalt zu gebieten? [...]
Die Gründung von Gewerkschaften und das Betreiben gewerkschaftlicher Aktivitäten zur Verbesserung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen von Arbeitnehmer*innen, ist in Artikel 9 des Grundgesetzes ausdrücklich geschützt – auch bekannt als Koalitionsfreiheit oder Koalitionsrecht. Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, diese Koalitionsfreiheit einzuschränken, oder gar zu verhindern, sind rechtswidrig – so das Grundgesetz weiter.
Zum 01. Mai 2024 forderten gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter*innen der Süd-West-Archäologie (SWA) die Geschäftsführung zur Verhandlung eines Haustarifvertrages auf. Einen eigens ausgearbeiteten Entwurf eines solches Vertrages fügten die Kolleg*innen ihrem Aufruf zu Verhandlungen gleich anbei. Vertreten sollten die organisierten Mitarbeiter*innen von der Basisgewerkschaft Freie Arbeiter*innen Union (FAU) Heidelberg werden, welche zahlreiche Mitglieder in der SWA aufzubieten hatte. Die FAU-Heidelberg hat einen der von der Belegschaft gewählten Repräsentant*innen und Mitglied der Tarifkomission bevollmächtigt, die Verhandlungsaufforderung im Namen der Belegschaft und der FAU an die Geschäftsführung zu übermitteln. [...]
Am 15.06.2024 gingen die Genoss*innen unserer spanischen Geschwister-Gewerkschaft CNT in Xixon auf die Straße um sich mit sechs Kolleg*innen zu solidarisieren, die 2017 gegen ihre Arbeitsbedingungen bei der ansässigen Konditorei „La Suiza“ protestierten. Gefängnisstrafen und sechsstellige Schadensersatzforderungen sollen die Folge sein. Klar stellen wir uns an die Seite unserer spanischen Genoss*innen! Gewerkschaftlicher Arbeitskampf darf nicht kriminalisiert werden! Entsprechend schließen wir uns – so wie viele andere FAU Syndikate ebenfalls – der Parole „Somos mas de seiz!“ = Wir sind mehr als Sechs! an. Wir fordern Straffreiheit für die sechs Kolleg*innen und freie gewerkschaftliche Betätigung hier und überall – für alle Ausgebeuteten.
Die FAU-Heidelberg freut sich den Beginn der Verhandlungen für einen Haustarifvertrag im archäologischen Ausgrabungsbetrieb “Südwest Archäologie (SWA)” anzukündigen.
Private archäologische Unternehmen existieren nicht lange in Deutschland (etwa 30 Jahre) und es handelt sich meistens um kleine unabhängige Unternehmen, wie SWA. Dementsprechend sind die Löhne und Arbeitsbedingungen nicht flächendeckend standardisiert und in vielen Fällen kommt es zu Ausbeutung in Form von unterirdischen Löhnen, großen Arbeitssicherheitsrisiken und insgesamt schlechteren Bedingungen im Vergleich zu Archäolog*innen, die für den öffentlichen Dienst arbeiten oder zu Menschen in verwandten Branchen wie Bau. Dazu noch ist die gewerkschaftliche Organisierung in der Archäologie so gut wie nicht existent, da Archäolog*innen schon während des Studiums lernen unter miesen Bedingungen auszugraben und von ihnen erwartet wird, dass die Leidenschaft für ihren Beruf ausreicht um diese Bedingungen hinzunehmen.
Gegen gierige Bosse und miese Arbeitsbedingungen anzukämpfen macht ganz schön durstig! Entsprechend laden wir alle die uns solidarisch in unserem aktuellen Arbeitskampf unterstützen wollen – zur Soli-Kneipe ins CA (Mendeljewplatz 1, 69162 Heidelberg), am Donnerstag, den 18. April, ab 18 Uhr
Bei Spaßgetränken und kleinen Snacks können wir gemeinsam Kraft tanken und uns darüber austauschen wie wir uns gegen Arbeitgeber*innen und nervige Ämter organisieren können – wir wir ein gutes, wenn schon nicht richtiges Leben im Falschen führen können – und wie der Weg hin zu einer Welt ohne Ausbeutung und Fremdbestimmung aussehen könnte.
Kommt vorbei, gönnt euch einen Drink und supportet so unseren aktuellen Tarifstreit
Wir freuen uns schon auf Euch!
Viele Kämpfe – eine Gewerkschaft
Eure FAU Heidelberg
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Arbeitskampf der der FAU Heidelberg unterstützen!
Liebe Genoss*innen in und um Heidelberg herum;
wir, die Mitglieder der Freie Arbeiter*innen Union Heidelberg (FAU), bemühen uns seit der Gründung unseres Syndikates 2019 um eine solidarische Basisgewerkschaftsarbeit jenseits der großen DGB-Gewerkschaften. Mit Herzblut, Pragmatismus und solidarischer Grundhaltung, basteln wir an einer Gewerkschaft gegenseitiger Hilfe von unten. Von Arbeiter*innen für Arbeiter*innen. Ohne Funktionär*innen. Und mit so wenig Bürokratie als möglich.
Zahlreiche Einzelberatungen folgten mittlerweile aus unserem Engagement, sowohl für Arbeiter*innen, als auch Erwerbslose. Einzelne Arbeitskämpfe und Konflikte mit Jobcenter und Co konnten wir erfolgreich begleiten und zu einem guten Abschluss bringen. Oft bestand unsere Arbeit aber auch nur darin, Kolleg*innen in ihrem jeweiligen struggle nicht alleine zu lassen, darin Solidarität praktisch erfahrbar werden zu lassen. Denn Solidarität ist und bleibt unsere Waffe der Wahl.
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Solidarität mit allen Streikenden!
Die FAU Heidelberg erklärt sich solidarisch mit den seit dem 07.März sich immer wieder im Warnstreik befindenden Kolleg*innen der GDL, wie wir uns auch solidarisch mit den Kolleg*innen der Nahverkehrsbetriebe in Baden-Württemberg erklären, die in der letzten Woche mit der Kampagne „Wir Fahren Zusammen“ auf sich Aufmerksam machten! Der bitter notwendige sozial-ökologische Umbau unserer Gesellschaft hat den Ausbau der Öffentliche Nah- und Fernverkehrsinfrastruktur als zentrale Kernaufgabe. Dieser kann nur mit den Beschäftigten der Verkehrsbetriebe zusammen gelingen, niemals gegen sie! Dafür braucht es ordentliche Löhne und nachhaltig attraktive Arbeitsbedingungen – wie zum Beispiel eine ausreichende Personaldecke, die notwendige Erholungsphasen für die Fahrer’innen, aber auch andere Personalgruppen, möglich macht.
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Stellungnahme der AG Soziale Berufe der FAU Freiburg zu den aktuellen Plänen der Bundesregierung.
Die Bundesregierung will im Rahmen ihrer laufenden Spar- und Kürzungspolitik (u.a. bei den Agrarsubventionen oder im Sozialbereich) die Sanktionen für Menschen im Bürgergeld verschärfen. Bisher gilt, dass wer Bürgergeld bezieht und seiner „Mitwirkungspflicht“ nicht nachkommt – d.h. beispielsweise nicht zu einem Termin erscheint, eine „zumutbare“ Arbeit nicht annimmt oder an einer Maßnahme der Agentur nicht teilnimmt – dem werden beim ersten Verstoß die Leistungen für einen Monat um 10% gekürzt, beim zweiten Verstoß zwei Monate um 20% und beim dritten Verstoß 3 Monate um 30%. Diese Kürzungen bedeuten für Menschen im Bürgergeldbezug schon jetzt starke finanzielle Einschnitte und verschärfen ihre Armutslage. Durch die geplante Änderung soll es nun möglich werden Menschen im Bürgergeldbezug, welche die Aufnahme einer Arbeit ablehnen bis zu zwei Monate den gesamten Regelsatz zu kürzen. Übernommen werden dann nur noch Wohn- und Heizkosten. Die Betroffenen werden so willentlich in eine extreme Armutslage gestoßen
Als Initiative Grüne Gewerke innerhalb der Basisgewerkschaftsföderation FAU¹ erklären wir, Arbeiter:innen aus Landwirtschaft, Gartenbau, Forst und Umweltberufen, unsere entschiedene Solidarität mit den Protesten gegen die Beschlüsse zur Streichung von Agrardieselrückvergütung und Kfz-Steuerbefreiung. Es ist ein Unding – wenn auch leider nicht verwunderlich – dass die Regierung den Rotstift bei dieser lebenswichtigen und seit Jahrzehnten von Existenzängsten, Überarbeitung und Prekarisierung geprägten Branche ansetzt, während beispielsweise schädliche Sektoren wie die Aufrüstung unangetastet bleiben – ebenso wie die Vermögen der Reichen.
Am 24. November beteiligten wir uns als FAU Heidelberg an den Solidaritätsaktionen zur Unterstützung der Textilarbeiter*innen in Bangladesch. Es war kein Zufall, dass die Globale Aktionswoche mit dem 24.11. gipfelte. Denn dies war der diesjährige sogenannte Black Friday, ein ursprünglich aus den USA stammender Ausverkaufs- und Rabattaktionstag, der sinnbildlich für rücksichtslosen Konsum steht.
Es ist schwer auszuhalten, dass während in Bangladesch die Kolleg*innen beim Kampf um einen Mindestlohn von umgerechnet etwa 200 € im Monat, von Polizei und Militär niedergeknüppelt, und einzelne Aktivist*innen sogar erschossen wurden, hierzulande und weltweit Menschenmengen die Läden auf der Jagd nach möglichst vielen Schnäppchen stürmen.
Bereits zum drittenmal dieses Jahres veranstalteten wir am Montag, den 03. Juli einen
unserer „FAUli-Kennenlern-Abende“. Das Format ist denkbar einfach: Wir laden in gemütlicher
Runde zu einem kleinen Vortrag über die Arbeit der FAU im Allgemeinen und unsere Arbeit
hier in Heidelberg im Besonderen. Nach diesem Input findet sich Raum für etwaige offene
Fragen und zwanglosen Austausch bei Snacks und Spaßgetränken.
Ziel ist es für Interessierte
einen erleichterten Zugang zur Arbeit unserer Gewerkschaft zu schaffen, neue und
alteingesessene Mitglieder miteinander zu vernetzen, passiven Mitgliedern eine konkrete wie
niedrigschwellige Anlaufstelle zu bieten, und letztlich unseren Genoss_innen und uns einen
schönen Abend zu gestalten. Und um der Transparenz halber: Ja, auch um neue Mitglieder zu
werben – erwischt ;)
Solidarität ist halt keine One-Person-Show. Klassenkampf schon gar nicht.
Am 02.Mai – dem Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen, riefen wir, von der FAU Heidelberg, zu einer Protestkundgebung vor das Jobcenter Heidelberg. Zusammen mit Genoss_innen von den Glücklichen Arbeitslosen und dem Anti-Ableistischen Netzwerk zeigten wir Flagge gegen Lohnarbeitszwang, Leistungsfetisch und staatlich organisierte Armut. Hier findet ihr den Redebeitrag der FAU Heidelberg
Zusammen streiten wir gegen den irrationalen Zwang zur Lohnarbeit, die fehlende Anerkennung unbezahlter Tätigkeiten (Who Cares?!?), sinnlose Bullshitjobs und Beschäftigungsmaßnahmen, die politisch erzeugte Armut durch HartzIV und Bürgergeld, die Gängelung und Bevormundung von Amtswegen und die gesellschaftliche Abwertung von „Arbeitslosen“. Laut und entschlossen ziehen wir vor den Ort der Absonderung und drücken unsere Wut und unsere gegenseitige Solidarität aus:
Nach dem ersten schönen infotreffen, Anfang des Jahres haben wir Intern das Konzept nochmal herausgeputzt und freuen uns jetzt zum 2. Offiziellen FAUli Infotreffen einzuladen. Am 17. April um 18:00 im Artes Liberales Universitas in der Mittelbadgasse 7 in Heidelberg Für alle aktiven und passiven, und die die es mal werden möchten. Für alle die das Syndikat Heidelberg kennenlernen wollen oder auch einfach keine anderen Pläne an diesem schönen Montag Abend haben. Es wird eine spannende „Das ist die FAU Info Präsentation“ geben und Arbeitsrechte FunFacts. Ihr könnt alle eure Fragen über FAU, Gewerkschaft, Arbeitsrecht und Anarchosyndikalismus allgemein mitbringen und diese mit lieben Menschis bearbeiten. Vegane Snacks und Spaßgetränke gibt es natürlich auch! Packt eure Freund*innen ein und lernt die Gewerkschaft kennen. Wir freuen uns!
Am 25. März 1873 fand in Mainz Rudolf Rocker seinen Weg ins Leben. Er wurde später Buchbinder, hatte wie so viele kluge Köpfe seinerzeit ein kurzes, fruchtloses Intermezzo mit der SPD, und musste schliesslich das Land verlassen. Als Wanderhandwerker zog er durch halb Mitteleuropa um 1893 in Paris, 1895 schliesslich in London zu verweilen, wo er jeweils mit der anarchistischen Bewegung in Kontakt kam und auch begann sich in dieser zu engagieren [...]
Einige sind einfach noch neu bei der FAU Heidelberg, andere sind vielleicht schon länger dabei, haben aber auch noch nicht ganz mitgeschnitten wer und was alles dazugehört. Wieder andere kennen vielleicht nur den Namen, und nochmal ganz andere interessieren sich stabil fur Basisgewerkschaftsarbeit, suchen aber noch den richtigen Einstieg, oder die passende Crew. Vielleicht seid ihr auch schon “alte Hasen”, und wollt mit frischen Köpfen und Herzen eure Erfahrungen teilen? Kann auch gut sein, dass ihr an dem Abend einfach nichts besseres vor hattet, und bei uns war halt das Licht noch an, das ist auch in Ordnung. Alle sind erst mal willkommen! Ausser Bosse und Repressionsorgane versteht sich. [...]
Die vergangenen Tage richtete sich unser Blick in nervöser Anspannung, wie herzlicher Solidarität gen NRW, genauer Lützerath. Ein kleines Dörfchen inmitten des rheinischen Braunkohleabbaugebietes. Viel näher kann man einer Kohlegrube gar nicht sein, ohne schon mitten in ihr zu stehen. Und genau das haben der Energiekonzern RWE, die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen, ja sogar der Grüne Bundeswirtschaftsminister Habeck, für den kleinen Ort im Sinn – mitten in der täglich wachsenden, sich durch die Landschaft fressenden Kohlegrube zu verschwinden. Dagegen setzten sich seit Jahren Klimaaktivist*innen zur wehr, die den kleinen gezwungenermaßen verlassenen Ort besetzt halten und so mit neuem, widerständigen Leben füllten. Doch in der vergangenen Woche begann die Räumung durch ein Großaufgebot an Polizeikräften.
Am 15.10.2022 findet in der Rheinstraße 8 in Heidelberg (Gemeinschaftsraum bei Konvisionär) unser Workshop
zur Gewerkschaftlichen Erstberatung statt. Es wird darum gehen, warum wir als FAU überhaupt eine gewerkschaftliche Erstberatung anbieten. Was ist bei
einer solchen Beratung zu erwarten und wie führe ich so ein Gespräch denn überhaupt?!
[...]
Es ist wieder Zeit für die Küche für Alle. Diesmal mit einem Input zum (erfolgreichen) wilden Streik auf
Europas größter Baustelle und natürlich wie immer lecker (veganes) Essen. Kommt vorbei!
[...]
[...]
Eine Gelegenheit dem Thema Arbeitslosigkeit auf andere Art zu begegnen, ist der seit 2004 als Kampf-und
Feiertag der Arbeitslosen begangene 02.Mai. Ganz bewusst dem 1.Mai als traditionellen Kampftag der
Arbeiter*innen direkt folgend, nicht als Gegenentwurf, sondern als notwendige Erweiterung der Perspektive
einer vereinten Arbeiter*innen-Klasse und ihrer Kämpfe um das Los, die Stimmen und die Widerstandsformen
der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen und jenen, die ihnen solidarisch zur Seite stehen.
[...]
Einer der bedeutendsten Felder gewerkschaftlicher Kämpfe war
und bleibt die Auseinandersetzung um die Arbeitszeit.
Vor allem aus emanzipatorischer Perspektive darf der Wert der Lebenszeit,
welche der Arbeitszeit stets abgetrotzt werden musste,
und deren Preisgabe durch ein paar Prozente mehr Lohn nicht immer
ausgeglichen werden kann, nicht unterschätzt werden.
Der Kampf um die Arbeitszeitverkürzung,
weg von 12-14 Stunden, hin zum 10 Stunden,
schließlich 8 Stunden Tag, war einer der großen,
entscheidenden Erfolge der historischen
Arbeiter*innen- und Gewerkschaftsbewegung in Europa.
[...]
Vierzig Jahre Neoliberalismus haben hierzulande wie weltweit ihre Spuren in den gesellschaftlichen
Strukturen hinterlassen.
Eine bis zur Unkenntlichkeit ausdifferenzierte Vielfalt an Beschäftigungsverhältnissen und Professionen,
gefühlt die Hälfte auf Selbstverwirklichungssprungbrett getrimmt,
lässt nur noch schwer das gemeinsame Los der arbeitenden und zu konkurrierenden Individuen vereinzelten
Menschenmassen erkennen.
Jede*r ist seines eigenen Glückes Schmied, nicht wahr?
Auch wenn den Meisten das nötige Kleingeld für Amboss und Hammer fehlen dürfte.
[...]
Zugegeben. Die Referenz im Titel auf das berühmtberüchtigte 90er Jahre Schokoriegel-Rebranding, ist sicher
keine kreative Glanzleistung, aber eine Steilvorlage seitens der Ampel-Koalitionäre, die an dieser Stelle
verwandelt werden musste. HartzIV soll jetzt bald Bürgergeld heißen, was allein deswegen schon daneben
ist,
weil HartzIV ja offiziell gar nicht HartzIV heißt, sondern Arbeitslosengeld II, kurz ALG II, oder auf
bestem
Amtsdeutsch „Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach Sozialgesetzbuch II“. Will
heißen, die
Neubenennungsakrobatik der Alsbald-Koalitionäre, ähnelt dem Versuch Kuhdungschwaden euphemistisch in
„Landluft“ umzutaufen, während alle betroffenen Nasen trotzdem nicht umhin kommen werden an
Scheiße denken
zu müssen.
[...]
Am 11.10.2021, luden wir von der FAU Heidelberg zu einer
Solidaritätskundgebung vor den Türen des Italienischen Konsulats in Mannheim ein.
Anlass war der Aufruf zum Generalstreik, für welche die Geschwistergewerkschaft USI
mit anderen italienischen Basisgewerkschaften aufgrund der prekären sozialen Verhältnisse
und teils gewaltsamen Anti-Gewerkschaftsrepression in Italien, mobilisierte. Der Streik
vor Ort war ein Erfolg. Tausende Arbeiter*innen legten die Arbeit nieder, blockierten
Infrastruktur und nahmen sich die Straßen. In Neapel kam es z.B. zur Blockade von Autobahn- und
Hafenzugängen, in Pisa waren viele Schulen menschenleer und vielerorts blieb der öffentliche
Nahverkehr stehen. Uns wurde von den italienischen GenossInnen ein Text als Solidaritätsnote
mit auf den Weg gegeben. Sie wurde als Redebeitrag in minimal überarbeiteter Form vorgetragen
und genießt inhaltlich unsere Zustimmung und Solidarität.
[...]
Wer sich für ausführlichere Berichte des Tags interessiert, wird hier fündig.
Dass „DIE LINKE“ beinahe den Einzug in den Bundestag verpasst hätte, versetzte nicht wenige politisch
links gesinnte Menschen hierzulande in leichte Schockzustände. Beinahe wären fünf neoliberale Parteien
von zart öko-links bis hart rechts unter sich geblieben. Nicht auszudenken. Und gleichzeitig, beschleicht
einen angesichts der fortgesetzten Krise der Linkspartei das Gefühl, dass das Zugpferd einer linken
parlamentarischen Kraft jenseits von SPD und Grüne, sich vielleicht auch einfach totgelaufen
hat.
Nicht weil die Linkspartei nichts Sinnvolles beizutragen hätte. Vom erhöhten Mindestlohn, über die
solidarische BürgerInnen-Versicherung bis hin zum Ende von HartzIV. Es wäre eine ganzschön andere
Realität in dieser Republik. Kein Schlaraffenland, immer noch kapitalistisch, aber um einige wesentliche
Härten abgemildert. Nein, das Problem der LINKEN sind nicht ihre Inhalte und Forderungen.
[...]
Die anarchosyndikalistische USI (Unione Sindacale Italiana) und andere italienische Basisgewerkschaften
rufen für den 11. Oktober zum Generalstreik auf. Auch in Vorbereitung auf den G20 Gipfel in Rom Ende
Oktober.
Die italienischen Genoss*innen haben zu Solidaritätsaktionen aufgerufen. Wir treffen uns am selben Tag um
17:30 vor dem italienischen Konsulat am Rosengarten in Mannheim, um uns mit ihnen solidarisch zu zeigen.
Für mehr Hintergründe:
https://www.iclcit.org/italy-18-october-2021-grassroot-unions-strike-in-italy/
Seit 16 Jahren gelten die sogenannten Hartz-Gesetze. Darunter auch die folgenreiche Zusammenlegung
von Arbeitslosenhilfe und Sozialgeld zum Arbeitslosengeld II – allgemein besser bekannt als Hartz IV.
Doch was heißt das, ganz praktisch? Was kommt auf Betroffene zu, was erhalten Sie im Gegenzug? Hierzu
organisiert das FAU Syndikat Heidelberg eine kleine Einführung ins Thema – Leistungen, Rechte, Pflichten –
und praktische Wege des Widerstands.
Interessierte sind herzlich eingeladen am Sonntag, 30.05.2021 um 18 Uhr vorbeizuschauen.
Dabei handelt es sich auch um unsere reguläre Plenumszeit, im Anschluss werden also noch ein paar
Orgapunkte besprochen. Am Rest des Plenums könnt ihr dann auch gerne noch Teil haben, es ist aber
natürlich auch in Ordnung, wenn ihr nur für den Input vorbeikommt.
Schickt uns bitte eine Mail an fauhd_kontakt@fau.org.
Dann bekommt ihr einen Link zugeschickt, den ihr einfach in eurem Browser öffnen könnt.
Deutschland im Frühjahr 2021: Daimler zahlt eine 1,4 Miliarden Euro schwere Gewinnausschüttung
an seine Aktionär*innen. Dieser Gewinn beruht zu wesentlichen Teilen auf Kurzarbeit und staatlichen
Corona-Hilfs-Geldern. Die Kurzarbeiter*innen, die diese Gewinne erwirtschaftet haben, sehen
selbstverständlich nichts davon. Während bei Aktionär*innen der Schampus fließt, müssen diejenigen,
die den Schampus erarbeitet haben, überlegen, wie sie mit den verknappten Löhnen über die Runden kommen,
und bemüht sein, vor Beginn der Ausgangssperre wieder in ihren engen Stadtwohnungen zu sitzen. Wenn der
Staat sich dann seine Investitionen in die Krisenkonjunktur zurückholen will, werden vermutlich wieder
nicht die Krisengewinner*innen zur Kasse gebeten, sondern diejenigen, die schon jetzt unter der Last der
Krise leiden.
In den letzten Jahren vor Beginn der Corona-Pandemie kämpften und streikten Beschäftigte in der
Pflege für bessere Arbeitsbedingungen, gegen Fallpauschalen und für eine deutliche Personalaufstockung.
Sie wurden hingehalten, abgespeist und weggewischt. Im April 2020 haben dann diejenigen, die die
krankmachenden Arbeitsbedingungen mitzuverantworten haben, jeden Abend von ihrer Dachterrasse aus das
Pflegepersonal und andere systemrelevante und unterbezahlte Arbeiter*innen für ihren Einsatz
ausgeklatscht.
Im April 2021 dann herrscht in den Krankenhäusern schlicht Ausnahmezustand. Und während die einen kaputt
gehen an der Mehrbelastung durch Krankheits- und Quarantäneausfälle, weil sie trotzdem versuchen, den
zahlenmäßig mehr gewordenen Patient*innen gerecht zu werden, überlegen die anderen Etagen fleißig, wie
das eigene Krankenhaus es am besten schafft, noch mehr Profit aus der Pandemie zu erwirtschaften als das
andere Krankenhaus der Stadt.
[...]
Am 30. April 2021 werden wir gemeinsam auf die Straße gehen: Unter dem Motto
„Die Krise an der Wurzel packen! Solidarisch gegen Staat und Kapital!“ startet um 18 Uhr
eine antifaschistische und antikapitalistische Demonstration an der Stadtbücherei Heidelberg.
Und wie immer gilt: Aufstand mit Abstand – bringt Mund-Nase-Schutz mit.
Den Rest des Aufrufs gibt es
hier
nachzulesen.
Die Krise steckt im System – “ Zusammen gegen Kapitalismus und Patriarchat!
Ein Jahr nach dem Beginn der Corona-Pandemie zeigt sich mit erschütternder Deutlichkeit:
Die Frauen gehören zu den größten Leidtragenden der aktuellen Situation.
Die Pandemie macht soziale Missstände, die ansonsten kleingeredet werden, unleugbar.
Die Doppelt- und Dreifach-Belastung der Frau tritt nun besonders klar zum Vorschein.
Erwerbstätigkeit, Kinderbetreuung und Haushalt müssen jongliert werden, weil Care Arbeit
im familiären Raum noch immer als Frauenarbeit gilt. Diese Beanspruchung trifft alleinerziehende
Frauen mit doppelter Wucht.
Der massive Anstieg häuslicher Gewalt während der Pandemie zeigt auf erschreckende Weise,
dass das Zuhause ein gefährlicher Ort für viele Frauen ist, die mit ihren Ehemännern und
Lebenspartnern zusammenwohnen. Und die Einschränkungen des öffentlichen Lebens drängen zahlreiche
Frauen in ebendiese private Sphäre zurück...
Den Rest des Aufrufs gibt es
hier
nachzulesen.
Kommt vorbei! Von 17-19 Uhr wird es eine Kundgebung am Universitätsplatz geben.
Von 11-17 Uhr wird es vorher einen Infostand am gleichen Ort geben und wenn ihr Glück
habt,
erwischt ihr auch jemand von uns. Verteilen werden wir unter anderem diese
Broschüre.
Für eine aktualisierte Version in der DA
(Zeitung der FAU) kannst du hier klicken.
Schwarze Katzen streifen nun auch durch Heidelberg!
Denn in der Stadt gibt es jetzt ganz offiziell eine FAU!
Nachdem wir das erste Jahr als „Unabhängige Basisgewerkschaft Heidelberg“ verbrachten, haben wir im
September 2020, mitten in der Coronakrise, den Sprung in die FAU-Föderation getan.
Ob Bauarbeiter*in, Studierende*r, Alleinerziehende, Bullshitjober*in oder Arbeitslose*r: Wir sind
solidarisch, wir sind wütend, wir sind Antikapitalisten und wir sind nicht sonderlich an den Regeln des
Kapitalismus interessiert!
Es gibt keinen „zu kleinen Kampf“! Es gibt so etwas wie „unwichtige Arbeit´“ nicht!
Love und solidarity für alle Genoss*innen!
Eure neue FAU Ortsgruppe in Heidelberg
Komm gerne aufs Plenum! Wo und Wann entnimmst du am besten unserer Webseite: heidelberg.fau.org
Oder du schreibst uns an fauhd_kontakt@fau.org
Letzten Freitag, am 16. Oktober, hat die angekündigte Veranstaltung zu „Organisation im Lieferdienst“
stattgefunden.
Wir freuen uns und danken noch einmal Orry Mittenmayer und Walid Ibrahim,
dass sie trotz der durch COVID 19 erschwerten Bedingungen gekommen sind.
Orry Mittenmayer, Aktivist der Kampagne “Liefern am Limitâ€,
hat eine praktische Anleitung zu der Organisation von Arbeitnehmer*innen im Lieferservice gegeben.
Theoretisch untermauert wurde sein Erfahrungsbericht durch Walid Ibrahim,
Arbeits- und Wirtschaftssoziologe an der Universität Jena, der sich mit der Digitalisierung von Arbeit,
Plattformökonomie und den daraus folgenden Arbeitsbedingungen beschäftigt.
Für all die Menschen, die gerne ebenfalls gekommen wären,
folgt hier ein kurzer Abriss zu den in der Veranstaltung vorgestellten Themen.
Wenn ihr noch mehr Interesse zu dem Thema habt, etwas wiedererkennt, selber berichten oder auch einfach
nur eurem Frust Luft machen wollt, dann meldet euch unter organizing-hd@riseup.net.
Wir freuen uns, dass du dich für unsere Veranstaltung Organisation im Lieferdienst interessierst,
noch mehr freuen wir uns, wenn wir dich dann tatsächlich dort vor Ort sehen! Allerdings gibt es derzeit
für
solche Treffen klare
Regelungen vom Land Baden-Württemberg.
Uns geht es primär natürlich weniger um die Regeln, sondern um den euren, unseren und den
gesamtgesellschaftlichen
Schutz.
Wir möchten Euch bitten, diese Regelungen sorgfältig in Euren Gruppen zu lesen, diese an neue
Teilnehmer*innen zu
kommunizieren und Euch an diese Regelungen zu halten.
Des weiteren haben wir untenstehend noch einige Hinweise und Informationen zusammengetragen,
die uns im Rahmen der Veranstaltung sinnvoll erscheinen. Bitte respektiert diese Wünsche und sprecht vorab
mit uns,
sollten diese zu weit gehen.
Wenn ihr vorhabt vorbeizukommen, dann schreibt doch bitte eine Mail an diese E-Mail Adresse: organizing-hd@riseup.net
Seit nun bald einem halben Jahr bieten wir als FAU Heidelberg (ehemalig: Unabhängige Basisgewerkschaft
Heidelberg) eine gewerkschaftliche
Erstberatung an. Angefangen haben wir damit zu Beginn der Corona-Pandemie und der Lockdown-Maßnahmen in
Deutschland
im April 2020. Da bereits abzusehen war, dass dies vor allem eine Krise für Arbeitnehmer*innen bedeuten
würde,
wollten wir solidarisch aktiv werden. Die Entscheidung eine Telefonberatung ins Leben zu rufen hat sich
dabei
als voller Erfolg erwiesen.
[...]
Egal wie groß oder wie klein die Anfrage zunächst erscheint, melde dich gerne.
Ziel ist es, zusammen Optionen und realistische nächste Schritte zu erarbeiten.
Lass dir nichts von deinem Chef gefallen! Ruf an, komm vorbei, organisier dich!
Coronavirus, kapitalistische Ausbeutung, Scheißsystem und das alles auf Kosten der Arbeitnehmer*innen.
Zu betrachten ist diese Synergie aus Scheiße gerade Eins zu Eins beim Tönnies-Schlachthof in
Rheda-Wiedenbrück.
Angesichts der dortigen Umstände muss man sich eher wundern, dass es dort solange gut ging.
Aber immerhin, kaum reicht die Bedrohung von dort bis in das eigene Wohnzimmer der Deutschen hinein, sind
Themen
wie Werkverträge, Ausbeutung, Massentierhaltung/schlachtung, menschenunwürdige Unterbringung und
rechtswidrige
Vertragsklauseln auf einmal relevant für Landtage, große Gewerkschaften, Parteien und Medien.
Die Verquickungen
von Kapitalismus, Rassismus, Ausbeutung, Flexibilisierung des Arbeitsmarktes und Globalisierung
aufzudröseln ersparen wir uns an dieser Stelle und verweisen euch auf die langlebige Arbeit der
Genoss*innen von
Arbeitsunrecht e.V., die sich auch schon vor dem Coronaausbruch mit Tönnies und seinem beschissen
Ausbeutunngssystem
angelegt haben - viel Spaß bei der Lektüre: Artikel
von Arbeitsunrecht.
Die Zeiten sind nicht leicht und es scheint wohl auch, dass in absehbarer Zeit kein Licht am Ende des
Tunnels zur Normalisierung der Lebensqualität bevorsteht! Gerade jetzt ist das Gerede um das Schützen der
Wirtschaft wieder von allen Seiten hörbar und Arbeitgeberverbände bekommen Unterstützung, damit sie nach
der Krise wieder direkt ranklotzen können!
Aber was ist mit Uns? Den Lohnabhänigen, die nicht einfach so bei der L-Bank Baden-Württemberg zwischen
9000-30.000 Euro je nach Größe des Betriebs zur Unterstützung anfordern können, OHNE die jemals
zurückzahlen zu müssen?! ...
Stell dir vor, du hast deinen Job verloren, dein Einkommen. Leider hast du im letzten Jahr mehrfach den Job wechseln müssen, so dass du kein Arbeitslosengeld I beantragen kannst – jetzt hast du ein paar Stunden Zeit, in denen die Kinder in der Schule sind und du denkst du tust das Richtige, indem du dich beim Jobcenter meldest, und Arbeitslosengeld II (Hartz IV) beantragst ...