Seit nun bald einem halben Jahr bieten wir als FAU Heidelberg (bzw. erst unter unserem alten Namen 'Unabhängige Basisgewerkschaft Heidelberg') eine gewerkschaftliche Erstberatung an. Angefangen haben wir damit zu Beginn der Corona-Pandemie und der Lockdown-Maßnahmen in Deutschland im April 2020. Da bereits abzusehen war, dass dies vor allem eine Krise für Arbeitnehmer*innen bedeuten würde, wollten wir solidarisch aktiv werden. Die Entscheidung eine Telefonberatung ins Leben zu rufen hat sich dabei als voller Erfolg erwiesen. Mittlerweile haben ca. 10 Menschen angerufen, mit denen wir zusammen Strategien erarbeiten konnten, wie es weiter gehen soll. Wie zu erwarten, gab es einige Chefs, welche die Coronakrise als Vorwand genommen haben, um Lohn nicht zu zahlen, oder unbefristete und rechtswidrige Kündigungen auszusprechen. Hier konnten wir über die rechtliche Situation aufklären, letztlich ist es aber natürlich die Entscheidung der Person selbst, ob sie einen Arbeitskampf aufnehmen will. Die meiste Zeit konnten wir uns darauf verlassen vorliegende Fälle kollektiv zu diskutieren und uns zu der konkreten Rechtslage noch einmal einzulesen. Für kompliziertere Fälle konnten wir uns allerdings auch auf den Kontakt zu professionellen Berater*innen verlassen. Neben kleineren Auskünften hatten wir auch Fälle, in denen wir langfristig am Ball geblieben sind und das auch immer noch tun. Die Unterstützung dauert so lange, wie sie notwendig ist und gewollt wird. Eine Unterstützung ist nicht nur auf direkte Auskunft begrenzt, wir unterstützen auch bei dem Besuch von Arbeitsamt oder Jobcenter, oder auch bei anderen Problemlagen, wenn diese aufkommen. Einen Fokus setzen wir aber selbstverständlich schon auf Probleme rund um den Arbeitsplatz und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen vor Ort. Egal wie groß oder wie klein die Anfrage zunächst erscheint, melde dich gerne. Ziel ist es, zusammen Optionen und realistische nächste Schritte zu erarbeiten. Lass dir nichts von deinem Chef gefallen! Ruf an, komm vorbei, organisier dich!